„Du wolltest doch einen besonderen Bericht für Dein Bild – den hast Du jetzt jawohl!“ So meine Nachricht an meinen Vater auf der Tankstelle heute Nachmittag nach dem Abpfiff in Stuttgart. Auf meinen Wunsch hin erstellte mein Vater ein schwarz-weiß-grünes Mandala im 96-Look. Direkt vor Anpfiff des heutigen Spieles kam es an seinen endgültigen Platz im Wohnzimmer. Und war als Glücksbringer fast schon unheimlich.
Denn am Ende, alle werden es wissen, standen nicht nur die Tore Nr. 2 & 3 der Roten in diesem Jahr, sondern auch der erste Rückrundensieg sowie überhaupt der erste Sieg für Thomas Schaaf mit Hannover 96. Außerdem der zweite Doppelpack in der Karriere von „Schulle“ und dessen Tore Nr. 1 & 2 in dieser Saison.
Beim Aufhängen des Mandalas bekam ich ein unheimlich gutes Gefühl. Wer meinen Geschichten folgt, wird wissen, was ich meine. Dieses „Sevilla-Gefühl“: ich kam ins Stadion und spürte, dass das in dieser Nacht klappen kann. Damals habe ich es mit den Worten beschrieben: „Das Adrenalin stand buchstäblich in der Schüssel! Mann konnte den Glauben der Masse an das Wunder förmlich greifen!“ So ein ähnlich siegessicheres Gefühl überkam mich heute Nachmittag ebenfalls.
Mein Vater hat schon Mandalas aller Figuren und Formen gemalt.
Je nach Laune. Je nach persönlichen Wünschen.
Jetzt habe ich mir mal eines im „96-Look“ gewünscht.
Und am Ende der ganzen Arbeit, die ihren Höhepunkt in dem über 6-stündigen Ausmalen der Vorlage fand, stand eben jenes Bild.
Es lässt sich nicht wirklich beschreiben. Aber ich möchte behaupten, dieses Bild ist so aufgeladen mit mentaler Energie in schwarz-weiß-grün, dazu meine ohnehin recht ausgeprägten Gefühle für die „Alte Liebe“ und die Freude über das Bild und die viele Arbeit, um mir einen Wunsch zu erfüllen, das ganze Positive hat sich hochpotenziert und ist als konzentrierter Strahl in den Fußballhimmel geschossen.
Zumindest für heute hatte ich von vorneherein ein sehr gutes Gefühl. Was sich im Nachhinein auch bestätigt hat.
Aber gutgeschrieben wird der heutige Glücksfall von mir abergläubischem Menschlein definitiv meinem neuesten Hingucker!
Im Sportstudio Krugstrasse auf Facebook habe ich vorhin geschrieben: „[…] wir haben also keine Chance – und genau DIE sollten wir nutzen!“ Jetzt kommen am Dienstag die Wölfe nach Hannover. Am nächsten Samstag steht gleich das nächste Nord-Derby auf dem Plan: wir fahren an die Weser.
So wird sich in den nächsten sieben Tagen entscheiden, ob wir tatsächlich noch eine Chance haben, entgegen aller statistischen Wahrscheinlichkeiten, die Klasse zu halten.
Die Macht ist stark in diesen Tagen – und sie ist mit den ROTEN! Weil immer noch Menschen daran glauben, dass auch dieses Fußball-Wunder am Ende wahr werden könnte. Und weil ein Kiyotake damit umgehen kann, als Messias in die Mannschaft zurückzukommen und dann gleich zweifach vorlegt. Dies sei bei allem Aberglauben natürlich auch fußballerisch zugestanden. 😉 Auch diesen augenscheinlichen Druck auf dem Einzelspieler kann man natürlich positiv angehen: ganz, ganz viele Menschen haben nicht nur auf ihn gehofft, sondern waren davon überzeugt, dass er die Schaltstelle im Mittelfeld wieder problemlos übernehmen kann. Und das hat er dann eben einfach auch. Als Krönung die beiden Freistöße auf Christian Schulz, mit denen schließlich das Spiel gedreht wurde.
Die Kopf-Blockade ist damit gebrochen.
Bei den Spielern, bei den Verantwortlichen, bei den Fans.
Die Steine, die heute vielen Menschen vom Herzen gefallen sind, hätten den Harz wohl locker einige Meter anheben können. Vor allen Dingen, weil das Spiel gedreht wurde. Das heißt, selbst bei einem erneuten Rückstand im nächsten Spiel, wird die Mannschaft nicht mehr gnadenlos einbrechen – sie weiß jetzt ja wieder, dass sie das trotzdem schaffen kann.
Und so werden gegen Wolfsburg noch mehr Menschen hoffen – und noch viel mehr Menschen wieder glauben!
Und eigentlich liegt uns Wolfsburg doch ganz gut… ^^ 🙂
Am Dienstag werden wir mehr wissen.
Bis dahin erstmal ein schönes Wochenende, Euer Tobi